Carthage by Peter Klopp
Rude Reception at the Roman Camp
Whistles and roars greeted him as he entered the massive corner house on Kothon, not far from the rock wall. Publius was dismayed. His comrades drank the heavy African wine in front of the building like common people in broad daylight. Some rolled dice for money. After each throw, cries of anger and joy mixed together to form a terrible roar. Others shared their recent experiences dealing with easy girls.
Publius hurried to get through the rough fellows to report back to the small guard room. His steps became unsteady. He couldn't feel comfortable in this company. He gradually became aware of why he had to go back to the guards. He was supposed to do duty, clean weapons and the like. But here he saw nothing that reminded him of such an activity. Shouldn't he have been granted his stay there? Or was it even hatred against the Carthaginians that prevented a peaceful get-together? Now the first ones had recognized him and pointed loudly to the Carthaginian friend. A sneer of laughter broke out and Publius was happy to report back to his superior in the small guard room. He just made an annoying gesture with his hand, indicating that he was supposed to return to his comrades. However, he had hoped to receive an order so that he could at least keep himself busy. And so to be able to withdraw, if not physically, then at least mentally.
He had barely entered the sunny forecourt when he saw all eyes turned towards him. In them he read only mockery and contempt. Half jokingly, half maliciously, the most daring ones shot the poisoned arrows of their spiteful mouths at him.
"You turkey, how is the Roman-Carthaginian alliance doing?"
"He probably drank to Rome's downfall with Harso!"
"Look at his bedroom look, he must have slept with Harso's daughter that night!"
"What, Harso has a daughter?"
"Of course, a real looker in fact. I even think Harso is not her father. Because of the blue eyes and stuff!"
A shrill, lecherous laugh made Publius tremble within. He had sat down silently on a stone staircase. He didn't want his comrades to see him seething with rage and utter helplessness. Publius was ruled only by feeling. He felt everything beautiful, but also the abysmal ugly, much more deeply than the others. However, he suffered from an inability to quickly and accurately express his feeling, whether it was genuine joy or holy anger. So, like the hidden sun, he shined only upon himself and was a shadow to the world around him.
Karthago von Peter Klopp
Rauer Empfang im Römischen Lager
Pfeifen und Grölen empfingen ihn, als er das massive Eckhaus am Kothon unweit der Felsmauer betrat. Publius war bestürzt. Seine Kameraden tranken vor dem Gebäude wie gemeine Menschen am helllichten Tag den schweren, afrikanischen Wein. Die einen würfelten um Geld. Nach jedem Wurf mischte sich ein Wut- und Freudengeschrei zu einem furchtbaren Gegröle. Andere berichteten ihre neuesten Erfahrungen im Umgang mit leichten Mädchen.
Publius beeilte sich, durch die rauen Gesellen hindurch zu kommen, um sich in der kleinen Wachstube zurückzumelden. Seine Schritte wurden unsicher. In dieser Gesellschaft konnte er sich nicht wohlfühlen. Allmählich kam ihm auch wieder zu Bewusstsein, weshalb er zu der Wachmannschaft zurückmusste. Er sollte Dienst tun, Waffen reinigen und Ähnliches mehr. Aber hier sah er nichts, was an eine solche Tätigkeit erinnerte. Sollte man ihm seinen Aufenthalt dort nicht gegönnt haben? Oder war es sogar der Hass gegen die Karthager, der ein friedliches Beisammensein verhinderte? Jetzt hatten die Ersten ihn erkannt und wiesen mit lauten Worten auf den Karthager Freund. Ein Hohngelächter brach aus, und Publius war froh, sich bei seinem Vorgesetzten in der kleinen Wachstube zurückmelden zu können. Dieser machte nur eine lästige Handbewegung, die ihm andeutete, zu seinen Kameraden zurückzukehren. Jener hatte jedoch gehofft, einen Auftrag zu erhalten, um wenigstens beschäftigt zu sein. Und so, sich, wenn schon nicht körperlich, dann aber doch geistig zurückziehen zu können.
Kaum hatte er den sonnigen Vorplatz betreten, als er alle Augen aus sich gerichtet sah. In ihnen las er nur Spott und Verachtung. Halb scherzhaft, halb bösartig schossen die Verwegensten die Giftpfeile ihres gehässigen Mundwerks auf ihn ab.
„Du Truthahn Klüngel, was macht die römisch-karthagische Allianz?"
„Der hat wohl mit Harso auf Roms Untergang getrunken!"
„Seht doch mal seinen Schlafzimmerblick, der hat bestimmt die Nacht bei Harsos Tochter gepennt!"
„Wie, Harso hat eine Tochter?"
„Na klar, einen ganz steilen Zahn sogar. Ich glaube, die stammt noch nicht mal von Harso. Von wegen der blauen Augen und so!"
Ein schrilles, wollüstiges Gelächter ließ Publius in seinem Inneren erbeben. Er hatte sich stumm auf eine Steintreppe gesetzt. Seine Kameraden sollten nicht sehen, wie er vor Wut und Ohnmacht kochte. Publius war nur vom Gefühl regiert. Er empfand alles Schöne, aber auch Abgrund hässliches viel tiefer als die anderen. Publius war nur vom Gefühl regiert. Jedoch litt er unter der Unfähigkeit, sein Gefühl, sei es nun echte Freude, oder sei es heiliger Zorn, schnell und treffend in Worte zu fassen. So leuchtet er gleich der verdeckten Sonne nur sich selbst und war der Umwelt ein Schatten.
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